Das neue Leica Summilux 50mm-SL-ASPH. ist, als es damals vorgestellt wurde, schon gleich ein erstklassiges Objektiv für das SL-Sytem gewesen. Dieses Standard-Objektiv zeigt, was derzeit im modernen Objektivdesign möglich ist. Und während die Summicron SL-Objektive, die später in auf den Markt kommen gekommen sind, noch besser sein sollen, was ich persönlich nicht teile, steht das Lux problemlos für sich allein.
Inhaltsverzeichnis:
Ich glaube, es war auf der Photokina 2016 als ich ein kurzes Gespräch mit Peter Karbe, dem Leiter der Optik bei Leica, hatte bezüglich der SL Objektive. Ich glaubte nicht so richtig, an die Weiterentwicklung, warum auch immer. Aber er beruhigte mich und erzählte schon von dem neuen Summilux-SL 50mm. Das war zu einer Zeit, als ich gerade mitten in den Tests des 24-90mm Vario-Elmarit-SL ASPH. war. Ein unglaubliches Objektiv, ein Leistungsträger der Spitzenklasse und für mich das beste Zoomobjektiv das ich jemals verwendet habe. Ich hatte bereits Zoomobjektive von vielen Herstellern, wie Nikon, Sony, Canon und Sigma ausprobiert. Aber keins kam auch nur annähernd an das 24-90mm von Leica heran.
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Das Vermächtnis der Brennweite 50mm
Anfangs gab es für das SL System nur die Vario Zoomobjektive und daher wunderte es mich nicht, dass die 50mm die erste Festbrennweite werden sollte für das SL-System. Schon 1924 wählte man ein 50mm Objektiv (Anastigmat ƒ 3,5) als feste Brennweite für die ersten Leica Serien aus. Später wurde es dann das Elmax, siehe dazu die Geschichte zu Max Berek.
Viele der großen Fortschritte in der Leica-Linsentechnologie wurden in 50-mm-Designs erzielt. Das 50 mm 1: 1,2 Noctilux war Leicas erste asphärische Linse, die 1966 eingeführt wurde. Das 2004 eingeführte 50 mm Summilux-M ASPH war das erste modifizierte Doppel-Gauß-Design mit einem schwebenden Element. Das 50-mm-Noctilux-M 1: 0,95-ASPH ist nach wie vor das schnellste Objektiv, das Leica bisher hergestellt hat. Der 50mm APO-Summicron-M könnte wohl als der perfekteste bezeichnet werden.
Als das Leica Werk noch in Solms war, war ich dort zu einer Besichtigung, da zog mich, der Mitarbeiter der mit begleitete beiseite, um mir ein Poster zu zeigen, das er für das Büro des Abteilungsleiters der Objektiv-Optik angefertigt hatte. Es zeigte den gesamten 50-mm-Stammbaum von Leica, der auf das ursprüngliche Elmax zurückgeht. Und mit den letzten drei der oben genannten bahnbrechenden Entwürfe ist unbestritten, dass die Optik Abteilung ein großer Fan der Brennweite von 50 mm ist. Aufgrund meines jüngsten Gesprächs bei der Photokina kann man davon ausgehen, dass der leitende Mitarbeiter genauso begeistert von dem neuesten 50-mm-Angebot seiner Abteilungen für die Leica SL ist.
Das 50mm Summilux-SL ASPH
Design
Das 50-mm-Summilux-SL-ASPH bietet ein fortschrittliches optisches Design, das aus elf in neun Gruppen angeordneten Elementen mit zwei asphärischen Linsen und vier Gläsern mit anomaler partieller Dispersion zur Korrektur chromatischer Aberrationen besteht. Laut Leica „reduziert diese komplexe optische Konstruktion alle monochromatischen und chromatischen Aberrationen auf ein kaum wahrnehmbares Minimum.“ Obwohl es sich nicht um ein APO-Objektiv handelt, handelt es sich in der Tat um ein stark korrigiertes Design.
Wie das Vario 24-90mm und das Vario 90-280mm verwendet das 50mm SL eine interne Fokussierung. Dies ermöglicht es, eine gleichmäßige Lauflänge über den gesamten Fokusbereich aufrechtzuerhalten, was die Feuchtigkeits- und Staubabdichtung erheblich unterstützt.
Der minimale Fokus liegt bei 0,6 m. Während ich näher fokussiere als ein typisches M-Objektiv, das normalerweise einen Mindestabstand von 0,7 m hat, hätte ich mir einen Nahfokus im Bereich von 0,3 bis 0,4 m gewünscht. Das resultierende maximale Wiedergabeverhältnis des 50 SL von 1:10 ist ein bisschen überwältigend, aber sicherlich kein Deal Breaker.
Verarbeitung
Keine Überraschungen hier. Die Verarbeitungsqualität ist, wie bei allen SL-Objektiven absolut solide. Der minimalistische Body aus schwarz eloxiertem Aluminium wird nur durch den großzügigen manuellen Fokusring optisch segmentiert, der ergonomisch positioniert ist, um auf natürliche Weise im Kern des linken Daumens und Zeigefingers zu ruhen, wenn Sie die Kamera auf Augenhöhe halten. Wie bei den Zooms ist das Fly-by-Wire-Fokusgefühl glatt und flüssig, ohne wahrnehmbare Eingangsverzögerung.
Die Toleranzen sind eng und die Bearbeitung ist erstklassig. Die Montage des Objektivs auf dem SL-Body ist mühelos präzise definiert und wird durch ein zufriedenstellendes Klicken abgeschlossen. Das Objektiv, einschließlich der L-Bajonettfassung, ist vollständig wetterfest und wasserdicht.
Im Lieferumfang ist eine etwas große rechteckige Gegenlichtblende enthalten. Ehrlich gesagt, ich benutze sie kaum, aber ich benutze sie auch nicht für die SL-Zooms oder selten bei meinen M-Objektiven. Sonnenblenden lassen die Linsen-Optik noch größer aussehen als sie bereits sind. Und obwohl die Sonnenblende so gestaltet ist, dass Streulicht und Streulicht vermieden werden, hatte ich bei der Verwendung der 50mm SL keine Probleme.
Größe und Gewicht
Mit einem Gewicht von 1 kg ist das 50mm kein leichtes Objektiv, balanciert jedoch wunderbar auf dem SL-Body und vermittelt das Gefühl, mit dem S-System zu fotografieren. Das Lux ist somit etwa 200 g leichter als das Vario 24-90mm und 14 mm kürzer. Dies scheint zwar nicht viel zu sein, aber die Verringerung von Gewicht und Größe ist spürbar, wobei sich das 50mm immer etwas luftiger und kompakter anfühlt.
Während des Testens legte ich viele Kilometer zurück und trug die Kamera oft entweder auf einer Schulter oder in einer Hand an meiner Seite. Nicht ein einziges Mal hat mich die Größe oder das Gewicht gestört. Quatsch, das stimmt nicht. Mit über 2 Kilo ist das Ding schon recht groß und schwer.
Sicher, viele meckern vielleicht über die übergroßen Proportionen der 50mm Summilux-SL. Und ja, es ist ein Gigant, besonders im Vergleich zu einem 50-Lux-M-Objektiv. Mit der zusätzlichen Größe kommen jedoch Vollwetterschutz, Autofokus, interne Fokussierung und Optik der Spitzenklasse.

Das 50mm hat den gleichen Frontfilterdurchmesser von 82 mm wie die Zoomobjektive 24-90 und 90-280 und ist für manch einen der fotografiert wird, richtig groß. Im Ernst, dies ist die Filtergröße von Mittelformat-S-Objektiven. Zumindest können Sie Filter und Objektivdeckel für alle SL-Objektive sowie für die meisten S-Objektive verwenden, was im Scherz eigentlich ein schöner Bonus ist.
So fotografiert es sich mit dem Leica Summilux-SL 50mm 1:1,4 ASPH
Wenn ich Kameras oder Objektive teste, mache ich oft Ausflüge zu spannende Motive, wo ich ohne Ablenkung des Alltags erkunden und fotografieren kann, wobei ich mich ausschließlich auf die Fotografie konzentriere. Aber nicht immer, denn um Kameras für die Streetfotografie zu beurteilen muss man hinein in die Großstadt, hinein in die Weltstadt, glücklicherweise lebe ich in Berlin.
Aber mann kann sich auch nicht immer aussuchen, ob man das ein oder andere Objektiv im Urlaub oder beim Job testen möchte.
Oben sehen Sie die erste Aufnahme die ich mit dem 50mm gemacht habe. Trotz des blauen Himmels, der täuscht, war es ein sehr trüber Tag im Januar gegen 15:30 Uhr, also kurz vorm dunkel werden.
Technische Details
Für Bilder in diesem Test habe ich in JPG aufgenommen. Bei den Porträts wird der Hintergrund tatsächlich sehr unscharf. Allerdings fehlt mir das schöne Bokeh, dass ich von anderen Objektiven, gerade von den älteren 50mm M-System Objektiven kenne.

Was ist mit den M-Objektiven?
Um zu sehen, wie sich die 50mm SL gegen 50mm Summilux-M durchsetzen, habe ich die Objektive an der Leica SL getestet und weil es draußen kalt und ungemütlich war aus dem Wohnzimmerfenster fotografiert, besser am Fenster drinnen. Alle Auslösungen wurden mit Selbstauslöser hier mit der Blende 4 durchgeführt.
Der Vergleich ist deutlich, das Summilux M ist der klare Gewinner. Ich werde allerdings demnächst noch einen weiteren Test dazu, auch mit anderer Brennweite durchführen.
Fazit
Ich hatte zwar nie Probleme mit dem Vario 24-90mm in einer Vielzahl von unterschiedlichen Aufnahmesituationen, auch bei sehr schlechten Lichtverhältnissen, aber ein natives Autofokus-1: 1,4-Objektiv für die Leica SL, bzw. jetzt die SL2 war gut und fehlte bis dahin. Dadurch konnte ich meinen ISO-Wert senken, mit viel komfortableren Verschlusszeiten aufnehmen und nur ein allgemeines Maß an Freiheit aufgeben bzgl. der anderen Brennweiten, das mir ein Objektiv mit offener Blende bietet.
Das 50-mm-Summilux-SL ASPH ist ein beeindruckendes Objektiv mit einer Schärfe von 1: 1,4, die nichts weniger als außergewöhnlich ist. Kombinieren Sie dieses Detail mit üppigem Bokeh (naja, vielleicht übertreibe ich hier ein wenig) und liebevoller Farbwiedergabe und es hat das Zeug zu einer unglaublichen Linse, einem tollen Objektiv. Leica machte sich daran, mit seiner ersten Festbrennweite SL-Objektiv ein Statement abzugeben, und es ist ihnen größtenteils gelungen. Es ist nicht perfekt. Es gibt ziemlich viel Vignettierung weit offen (was mir zwar sehr gefällt), der Fokus ist eher langsam (was mich nicht stört), die minimale Fokusentfernung ist mir zu weit weg und das Objektiv ist ein bisschen zu schwer, eigentlich viel zu schwer. Auch sieht es aus wie ein Monster. Aber wenn Sie mit diesen kleinen Mängeln leben können, wird der 50 SL Sie mit erstaunlichen Ergebnissen belohnen.
Fazit-Ende: Wenn Sie nicht nach einem super, super Hochgeschwindigkeitsobjektiv von bemerkenswerter Qualität für Ihre Leica SL suchen, ist das 50 Lux wahrscheinlich genau richtig.
FAQ Ratgeber zum 50mm Summilux-SL
Was kostet diese Objektiv?
Hier kommt es darauf an, ob Sie neu oder gebraucht kaufen möchten. Der aktuelle Preis (Mai 2021) in einem Leica Store beträgt glatt 5.000 Euro. Wenn Sie gebraucht kaufen möchte, aber dennoch ein hochwertiges Lux dafür bekommen wollen, dann liegt der Gebrauchtpreis immer noch zwischen 3.000-3.500 Euro.
Wie schwer ist das 50mm Lux SL?
Das Objektiv ist alles andere als leicht, es wiegt ziemlich genau 1,81 Kilogramm. Im Vergleich das Lux 50mm vom M-System wiegt gerade 240 Gramm.
Quellen, Literatur, weiterführende Links und Bildnachweis
- https://de.leica-camera.com/
- https://www.reddotforum.com/
- © Fotos HKB
Letzte Aktualisierung am 22.04.2025 um 21:22 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API